In der Zeit der allgemeinen, begeisterten Erhebung des unterdrückten Preußischen Königreiches gegen das verhasste Joch der Franzosen im Jahre 1813 ward auch die Provinz Sachsen, die am linken Ufer der Elbe noch unter dem Druck französischer Truppen schmachten, der Wunsch laut, durch Schaffung freiwilliger Streitkräfte mitzuhelfen an dem großen Werke der Befreiung von der Herrschaft Napolion’s.
links: Elb-Nat.-Husar
Heimliche Zusammenkünfte mehrerer Gutsbesitzer, die meist 1806 der preuß. Armee angehörten, fanden bei dem Herzoglich Anhalt-Bernburgischen Amtsrat Breymann, dem das hauptsächliche Verdienst an dem Zustandekommen der gefassten Entschlüsse zuzuschreiben werden muß, beteiligten sich an dem patriotischen Werk noch folgende für die gute Sache begeisterte Männer:
Es ward beschlossen ein Kavallerie-Regiment aus Freiwilligen zu errichten.
In der zweiten Hälfte des Okt.1813 richtete der Amtsrat Breymann im Namen der oben genannten Herren an Seine Majestät, Wilhelm I., die Bitte, ein National-Husaren-Regiment aus Freiwilligen und freiwilligen Beiträgen errichten zu dürfen.
Das Millitair-Gouvernement in Halle, dem der General von Schöler, später General von Ebra vorstand, bevollmächtigte, nachdem es von der unter Vorbehalt näherer Bestimmungen dem Amtsrat Breymann unter dem 28. Oktober Allerhöchst vorläufig gewährten Bitte in Kenntnis gesetzt war, am 2. resp. 5. November die Rittmeister Michelmann und Schulz, und den Leutnant von Thadden, die sich in Aschersleben behufs Anstellung aufhielten, Mannschaften zu einen National-Husaren-Regiment, sowie auch zu dessen zu errichtendem freiwilligen Jäger-Detachement anzunehmen.
Die Antwort erfolgte in einer an den Amtsrat Breymann gerichteten Allerhöchsten Cabinetsordre, datiert vom 19. November, ungefähr folgenden Inhalts:
„Ich will dem Amtsrat Breymann, Herrn von Alvensleben etc. gestatten, ein Cavallerie-Regiment aus Freiwilligen und freiwilligen Beiträgen errichten zu können, will den Amtsrat Breymann zum Rittmeister ernennen und ihm eine Schwadron geben, kann jedoch den Herrn von Alvensleben nicht zum Regiments-Commandeur ernennen, behalte mir die Ernennung desselben vor.
Die Stifter des Regiments können mir die Offiziere in Vorschlag bringen, welche in das Regiment eintreten wollen. Offiziere, welche in fremdem Dienst gestanden, sollten einen Pas zurücktreten.
Im Übrigen haben Sie sich an das Gouvernement zu wenden, welches in der Provinz sofort in Tätigkeit treten wird.“
Mit Recht kann also der 19. Nov. 1813, an welchem Tage die Königliche Bewilligung zur Errichtung des Regiments erteilt wurde, als Geburtstag desselben betrachtet werden.
1. April - Feuertaufe (erster Einsatz) des Regiments als Vorposten vor der von den Franzosen besetzten Festung Magdeburg
Neuer Regimentsname: 10. Husarenregiment (1. Magdeburgisches)
Das Regiment bekamen den dunkelgrünen Attila mit gelber Verschnürung, eine Pelzmütze (Mannschaften aus Seehund- und Offiziere aus Opossum-Fell) mit pompadur-rotem Kolpak, Schuppenkette und fliegendem Bandeau mit der Aufschrift: "Mit Gott für König und Vaterland" ausgestattet. Dazu ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche, Säbeltasche.
03. März - Verleihung der in Gold gestickten Standarte an das Regiment auf Grund seiner hervorragenden Leistungen im Kampf gegen die Armee Napoleons
Die in Oschersleben stationierten Husaren des Regiments werden als 2. Eskadron nach Schönebeck und Groß Salze verlegt.
10. März - Neuer Regimentsname: 10. Husarenregiment
Magdeburgisches Husarenregiment Nr. 10
03. März - Feierliche Dekoration der Standarte des Regiments mit dem Bande des Erinnerungskreuzes für den Feldzug 1866
Die 10er Husaren gehörten, mit den Husaren-Rgt. 11 und 17 zur 13. Mobilen Kavallerie-Brigade (von Redern) der 5. Kavallerie-Division (von Rheinbaben)
10. Aug. - Kaiser Wilhelm II. ernennt den russischen Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow zum Chef des Regiments (er war, lt. Wikipedia, der älteste Sohn von Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, dem dritten Sohn von Zar Nikolaus I. und dessen Frau, Großfürstin Alexandra Petrowna, geborene Prinzessin Alexandra von Oldenburg)
Die Tradition des Magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10 wurde durch die 3. Eskadron des 3. (Preuß.) Reiter-Regiments fortgeführt.