VERANSTALTUNGEN
- 2024 -
September
Oktober
03.10.2024
Pferdebahn-Ausfahrt
öffentlich
12.10.2024
Herbst-Exerzieren HR10
Stendal/Borstel (11.-13.10.)
November
17.11.2024
Volkstrauertag
09:00 Uhr, Altes Dorf
17.11.2024
Einweihung der Kriegsgräberstätte
12:00 Uhr, Halberstadt
Dezember
Regimentsgeschichte
Geschichte
Stiftung und Gründung
In der Zeit der allgemeinen, begeisterten Erhebung des unterdrückten Preußischen Königreiches gegen das verhasste Joch der Franzosen im Jahre 1813 ward auch die Provinz Sachsen, die am linken Ufer der Elbe noch unter dem Druck französischer Truppen schmachten, der Wunsch laut, durch Schaffung freiwilliger Streitkräfte mitzuhelfen an dem großen Werke der Befreiung von der Herrschaft Napolion’s.
links: Elb-Nat.-Husar
Heimliche Zusammenkünfte mehrerer Gutsbesitzer, die meist 1806 der preuß. Armee angehörten, fanden bei dem Herzoglich Anhalt-Bernburgischen Amtsrat Breymann, dem das hauptsächliche Verdienst an dem Zustandekommen der gefassten Entschlüsse zuzuschreiben werden muß, beteiligten sich an dem patriotischen Werk noch folgende für die gute Sache begeisterte Männer:
- Rittmeister von Breymann - Unsenburg (Cousin vom Amtsrat Breymann)
- Rittmeister von Levetzow - Kläden
- Prem.-Lieutenant von Werder - Sagisdorf
- Rittergutsbesitzer von Alvensleben - Zichtau
- Lieutenant von Rauchhaupt - Trebnitz
- Lieutenant von Thadden - Diemitz
Es ward beschlossen ein Kavallerie-Regiment aus Freiwilligen zu errichten.
In der zweiten Hälfte des Okt.1813 richtete der Amtsrat Breymann im Namen der oben genannten Herren an Seine Majestät, Wilhelm I., die Bitte, ein National-Husaren-Regiment aus Freiwilligen und freiwilligen Beiträgen errichten zu dürfen.
Das Millitair-Gouvernement in Halle, dem der General von Schöler, später General von Ebra vorstand, bevollmächtigte, nachdem es von der unter Vorbehalt näherer Bestimmungen dem Amtsrat Breymann unter dem 28. Oktober Allerhöchst vorläufig gewährten Bitte in Kenntnis gesetzt war, am 2. resp. 5. November die Rittmeister Michelmann und Schulz, und den Leutnant von Thadden, die sich in Aschersleben behufs Anstellung aufhielten, Mannschaften zu einen National-Husaren-Regiment, sowie auch zu dessen zu errichtendem freiwilligen Jäger-Detachement anzunehmen.
Die Antwort erfolgte in einer an den Amtsrat Breymann gerichteten Allerhöchsten Cabinetsordre, datiert vom 19. November, ungefähr folgenden Inhalts:
„Ich will dem Amtsrat Breymann, Herrn von Alvensleben etc. gestatten, ein Cavallerie-Regiment aus Freiwilligen und freiwilligen Beiträgen errichten zu können, will den Amtsrat Breymann zum Rittmeister ernennen und ihm eine Schwadron geben, kann jedoch den Herrn von Alvensleben nicht zum Regiments-Commandeur ernennen, behalte mir die Ernennung desselben vor.
Die Stifter des Regiments können mir die Offiziere in Vorschlag bringen, welche in das Regiment eintreten wollen. Offiziere, welche in fremdem Dienst gestanden, sollten einen Pas zurücktreten.
Im Übrigen haben Sie sich an das Gouvernement zu wenden, welches in der Provinz sofort in Tätigkeit treten wird.“
Mit Recht kann also der 19. Nov. 1813, an welchem Tage die Königliche Bewilligung zur Errichtung des Regiments erteilt wurde, als Geburtstag desselben betrachtet werden.
1814
1. April - Feuertaufe (erster Einsatz) des Regiments als Vorposten vor der von den Franzosen besetzten Festung Magdeburg
1815
- 21. Feb. - Einberufung aller beurlaubten Soldaten
- 15. Apr. - Mobilmachung für die gesamte preußische Armee
Neuer Regimentsname: 10. Husarenregiment (1. Magdeburgisches)
- 25. Mai - wurde der bisherige Miliz-Status aufgehoben und unter dem neuen Namen in das aktive preußische Heer übernommen
- 17. Juni - Teilnahme am Gefecht bei Mont St. Guibert (Frankreich)
- 18. Juni - Teilnahme am Gefecht bei Mont St. Wavre (Frankreich)
- 28. Juni - Teilnahme am Gefecht bei Darmatin/Le Mesnil (Frankreich)
- 02. Juli - Überschreiten der Seine, Marsch auf Versailles
- 03. Juli - Waffenstillstand
- 09. Juli - Einzug des Rgt. in Paris
- 29. Dez. - Rückkehr des Rgt. nach Aschersleben
Einführung der neuen Uniform
Das Regiment bekamen den dunkelgrünen Attila mit gelber Verschnürung, eine Pelzmütze (Mannschaften aus Seehund- und Offiziere aus Opossum-Fell) mit pompadur-rotem Kolpak, Schuppenkette und fliegendem Bandeau mit der Aufschrift: "Mit Gott für König und Vaterland" ausgestattet. Dazu ein weißes Bandelier mit schwarzer Kartusche, Säbeltasche.
1816
03. März - Verleihung der in Gold gestickten Standarte an das Regiment auf Grund seiner hervorragenden Leistungen im Kampf gegen die Armee Napoleons
1821
Die in Oschersleben stationierten Husaren des Regiments werden als 2. Eskadron nach Schönebeck und Groß Salze verlegt.
1823
10. März - Neuer Regimentsname: 10. Husarenregiment
1830
- 27./28. Feb - Einsatz des Rgt.'s bei der großen Hochwasserkatastrophe in Aschersleben
1841
1843
1844
- August - das Rgt. erhält von Seiten seines hohen Chefs eine Garnitur Pelzmützen an Stelle der bisherigen Filzmützen zum Geschenk
1848/49 Revolution in Deutschland
- Mehrmaliger Einsatz von einzelnen Eskadrons des Regiments zur Herstellung der inneren Ordnung und Sicherheit während der Revolutionsunruhen
1855
1860
- 04. Juli - Neuer Regimentsname:
Magdeburgisches Husarenregiment Nr. 10
1863
- 19. Nov. - 50-jährige Jubiläums-Festveranstaltung in Aschersleben
1866 Deutsch-Österreichischer Krieg
- 06.–17. Mai - Mobilmachung des Regiments
kämpft im Bestand der 7. Division (von Fransecky) - 16. Juni - Einmarsch in Sachsen
- 23. Juni - Einmarsch in Böhmen
- 28. Juni - Teilnahme am Gefecht bei Münchengrätz
- 30. Aug. - Ratifizierung des Friedensvertrages mit Österreich
- 15. Sep. - Einzug des Regiments in die Heimatgarnisonen Aschersleben und Schönebeck nach dem Deutsch/Österreichischen Krieg, Neubildung der 5. Eskadron im Regiment
1867
03. März - Feierliche Dekoration der Standarte des Regiments mit dem Bande des Erinnerungskreuzes für den Feldzug 1866
1870–1871 Deutsch-Französischer Krieg
Die 10er Husaren gehörten, mit den Husaren-Rgt. 11 und 17 zur 13. Mobilen Kavallerie-Brigade (von Redern) der 5. Kavallerie-Division (von Rheinbaben)
1870
- 19. Juli - Offizielle Kriegserklärung durch Frankreich an Deutschland
- 25. Juli - Abfahrt des Rgt.'s mit der Eisenbahn vom Bahnhof Güsten
- 06. Aug. - Einmarsch in Frankreich
- 13. Aug. - Übergang über die Mosel bei Pont a Mousson
- 16. Aug. - Teilnahme an der Reiterschlacht bei Mars la Tour
- 18. Aug. - Teilnahme an der Schlacht bei St. Privat-Gravelotte
- 28. Aug. - Teilnahme am Gefecht bei Bar
- 02. Sep. - Teilnahme am Gefecht bei Saulces aux Vois
- 08. Sep. - Begrüßung der 1. Eskadron durch den König
- 22. Okt. - Teilnahme am Gefecht bei Villegats
- 21. Nov. - Teilnahme am Gefecht bei Vernon
1871
- 31. Jan. - Waffenstillstand auf der Grundlage einer Vereinbarung vom 28. Jan. 1871 in Versailles
- 16. Mai - Ratifizierung des Friedensvertrages mit Frankreich
- Mai/Juni - Eingliederung des Regiments in die Okkupationsarmee
- 13. Juni - Beginn des Rückmarsches aus Frankreich mit der Eisenbahn
- 20. Juni - Eintreffen des Regiments in Aschersleben
- 01. Dez. - Teilnahme einer Abordnung des Rgt.'s an den Feierlichkeiten zur Einweihung der Siegessäule in Berlin
1877
- Großes Manöver des Regiments in Stendal und Wusterwitz
1883
- 19. Nov. - 70-jähriges Jubiläum-Festveranstaltung in Aschersleben
1884
- 20. März - Befehlserlass für die Verlegung des Regiments von Aschersleben nach Stendal bis zum 30. Sep. 1884
- 19. Aug. - Letzter Tag in Aschersleben (1.; 3.; 4. und 5. Eskadron)
- 04. Okt. - Einzug und Einquartierung in Stendal (1.; 3.; 4. und 5. Eskadron)
1885
- 01. April - Nachzug der 2. Eskadron aus Schönebeck nach Stendal
1890
1897
10. Aug. - Kaiser Wilhelm II. ernennt den russischen Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow zum Chef des Regiments (er war, lt. Wikipedia, der älteste Sohn von Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, dem dritten Sohn von Zar Nikolaus I. und dessen Frau, Großfürstin Alexandra Petrowna, geborene Prinzessin Alexandra von Oldenburg)
1900
- Sep. - Eintritt einer kleinen Gruppe von Angehörigen des Regiments in das ostasiatische Expeditionscorps zur Bekämpfung des Boxeraufstandes in China. Leutant Burggraf und Graf von Dohna-Schlodien gehörte der Infanterie-Munitionskolonne Nr.1 des Ostasiatischen Expeditionscorps an.
1904
- Eine größere Zahl von Angehörigen des Regiments wechselte zur Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika
- 15.Okt. - Im Gefecht bei Osowadimee fällt der Husar Wurg
1905
1909
- Einsatz von Teilen des Regiments zur Katastrophenbekämpfung bei Überschwemmungen in der Wische, hervorgerufen durch einen Deichbruch.
1913
- 19. Nov. - 100-jährige Jubiläums-Festveranstaltung in Stendal am 08. Mai
1914–1918 1. Weltkrieg
1914
- Anfang - Umbildung des Regiments in 2 Halbregimenter mit je 3 Eskadrons (Neubildung der 6 Eskadron).
- Die Führung des 1. Halbregiments behielt der Regimentskommandeur Oberst Freiheer Treusch von Buttlar-Brandenfels (Adjutant Oblt. von Steinau-Steinrück) bei.
- Die Führung des 2. Halbregiments übernahm der Maj. beim Stabe, Maj. von Frantzius (Adjutant Odlt. von Höhne).
- 28. Juli - Beginn des 1. Weltkriegs
- 02. Aug. - Beginn der Mobilmachung im Deutschen Kaiserreich, Verlegung der 1. Eskadron als beschleunigte Mobilmachungseinheit von Stendal an die Westfront und sofortiger Einsatz im Kampf um Lüttich
- 07. Aug. - Verlegung der 2.-6. Eskadron von Stendal an die Westfront
- 13. Aug. - Überschreitung der Belgischen Grenze durch die 2.– 6. Eskadron und Teilnahme an ersten Grenzgefechten
- 20. Aug. - Teilnahme an der Einnahme von Brüssel
- 25. Aug. - Teilnahme an den Gefechten bei Landrecies und Solesme
- 26. Aug. - Teilnahme an der Schlacht bei Le Chateau
- 04. Sep. - Überschreitung der Marne
- 09. Sep. - Rückzugsbefehl für die deutsche Armee an der Westfront
- Oktober - Einsatz der beiden Halbregimenter an der Schlacht bei Arras und im sich daran anschließenden Stellungskampf an der Westfront
- 13. Nov. - Oberst Freiheer Treusch von Buttlar-Brandenfels (letzter Friedens-Kommandeur und Führer des 1. Halb-Rgt.) zum Kommandeur der Res.-Inf.-Rgt. 204 ernannt. Rittm. von Jagow übernahm seine Vertretung.
1915
- Feb. - in der 6. Esk. wurde eine überplanmäßige MG-Abteilung aufgestellt und dazu vier vollständige MG 08 mit Wagen und zwei Inf.-Munitionswagen überwiesen
- 21. April - MG-Ausbildung mit Besichtigung durch den Kommandeur der 8. Inf.-Div. abgeschlossen
- Ende - Auslösung der beiden Halbregimenter aus dem IV. Armeekorps
1916
- Auflösung der Halbregimenter und Aufteilung der Eskadrons auf verschiedene Infanterie-Divisionen, Einsatz im Aufklärungs-, Melde- und Nachrichtenbereich
1917
- Umwandlung der Kavallerieeinheiten in Kavallerie-Schützen-Einheiten, verstärkter Einsatz der Eskadrons im Stellungskampf an der Westfront, vorübergehende Verlegung der 3. und 6. Eskadron an die Ostfront und Einsätze dieser beiden Eskadrons in Ostgalizien, den Karpathen und der Bukowina
1918
- Einsatz bei allen großen Abwehrschlachten im Westen (St. Quentin, Chateau Thierry, 2. Marneschlacht) bis zum Kriegsende
- 11. Nov. - Ende des 1. Weltkriegs durch Abschluss eines Waffenstillstandsvertrages, unterschrieben im Wald von Compiegne
1919
- Feb. - Auflösung der 1., 3. und 5. Eskadron. Die Uffz. traten zu der 2. und 4. Eskadron über. Die 4. Eskadron trat unter Führer von Veltheim als Freiwilligen-Eskadron, Husaren 10, zu dem Freiwilligen-Detachement Tüllmann über. Sie wurde zunächst in Pommern untergebracht und ausgebildet. Mitte Aug. wurde sie nach Oberschlesien abtransportiert und dort im Grenzschutz eingesetzt.
01. April 1919
- der letzte Kommandeur, Major Krahmer, meldet in einem Brief an den letzten Chef des Rgt.'s, König Ferdinand von Bulgarien, das Regiment ab ...
1920
- 25. Jan. - Rückkehr des Detachement, unter Führung von Rittm. von Krosigk, in die Garnison Stendal und wurde alsbald aufgelösst. Die 2. Eskadron war inzwischen ebenfalls in eine Freiw.-Esk. umgewandelt. Im Regiment war lediglich eine Abwicklungsstelle übrig geblieben, deren Tätigkeit aber auch bald zu Ende ging.
Die Tradition des Magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10 wurde durch die 3. Eskadron des 3. (Preuß.) Reiter-Regiments fortgeführt.