Fenster schliessen   ·   Bilder ausblenden  ·   Seite drucken

Restauration und Biedermeier

Die Mode von 1820 bis 1850

Geschichtliche Ereignisse

Dichter

Denker und Philosophen

Maler

Carl Spitzweg (1808  – 1885)

Musik

Thronfolge

 
 

Entwicklung

Die Romantik ist wiedergeboren und die Männer kümmern sich um ihre Unternehmen. Die Ehefrauen wollen übler Nachrede aus dem Weg gehen und die Töchter werden bis zur Hochzeit vor dem Einfluss der Umwelt „geschützt“. Könige legen ihre Uniformen ab und tragen dunkle Gewänder. Man ist abhängig von Rohstoffquellen und kämpft um eigene Märkte.

Damenmode

Die Mode der Restauration bedeutet auch für die Frauenmode eine Rückkehr zu alten Formen. Aber um 1820 vollzog sich ein völliger Umschwung. Die Taille rückt plötzlich wieder an ihre natürliche Stelle oberhalb der Hüften und wird durch eine leichte Einschnürung betont. Der Rock verliert die Röhrenform und wird unten trichterförmig. Die Einschnürung über den Hüften verstärkt sich immer mehr. 

Der Ärmel erschien anfangs nur als kleine Kugel an der Schulter; dann weitete sich der ganze Ärmel keulenförmig nach oben, bis er schließlich um 1830 zu mächtigen Bauschen aufgebläht wird. Durch den Gegensatz dieser unförmig aufgetriebenen Ärmel und die breiten Schultervolants wird die Schlankheit der Taille desto stärker betont. Der Rock weitet sich nach unten immer mehr und wird dabei noch kürzer. Um seinen unteren Rand legt sich ein schwerer Kranz von Puffen und Blumen, der erst verschwindet, als der Rock immer weiter und faltiger wurde, so dass in den tiefen Falten ein Ausputz nicht mehr zur Wirkung kommen konnte. Daher wurden um 1830 gestreifte und gemusterte Stoffe zur Belebung der Fläche beliebt. Nach 1835 wird der Ärmel wieder länger, während der glatte weite Rock sich bis zum Fußboden herabsenkt. In dieser Form ging die sogenannte Biedermeiermode langsam zu Ende.
Die typische Kopfbedeckung war die Schute, ein haubenähnlicher Hut. Wichtige Accessoires waren Kaschmirschal und Sonnenschirm. Die Frisuren wurden mit Bändern und Schleifen geschmückt, ab 1835 wurden die Haare aber schlicht zu einem Nackenknoten (Chignon) mit seitlichen Korkenziehern frisiert. Die Haarfrisur begleitete diese Entwicklung der Mode auf ihre Weise: Das Haar steigt zunächst nur in einer leicht erhöhten Frisur trichterförmig über dem gelockten Mittelscheitel empor, wird dann mit allerlei Spangen und Kämmen durchsetzt, geht mehr in die Breite und wird schließlich über die Kopfmitte zu einem hochstehenden Knoten eng gebunden; seitlich über den Schläfen ballt es sich zu eng gedrehten Lockentuffs zusammen.

Angmerkt: Die Ärmel werden als Hammelkeulen-,  Ballon- oder Schinkenärmel bezeichnet. In Form gebracht wurden sie mittels Rosshaar und Fischbein. Schließlich wurden sie so voluminös, dass sie sogar beim Klavierspielen hinderlich waren. Die Hemden hatten einen sogenannten Vatermörder-Kragen, der den Hals einschnürte.

Herrenmode

In der Herrenmode der Biedermeierzeit haben sich Frack und Überrock seit dem Beginn des Jahrhunderts kaum verändert. Neben dieser Rockformen begegnet uns in den zwanziger Jahren ein kleiner knapper Rock mit einer Knopfreihe und kurzen runden Schößen, der Vorläufer unseres heutigen Rockes (Sakko), wie der lange Schoßrock dem heutigen Gehrock entspricht. Niedrige Schuhe und sichtbar getragene Strümpfe blieben in Zukunft lediglich der Hofkleidung vorbehalten.

Auch der lange Stiefel ist verschwunden, um einer kurzen sogenannten Stiefelette Platz zu machen, über die von jetzt ab ständig die lange Hose gezogen wird. Modevorbild war weiterhin der Dandy, die Kleidung war eng tailliert, so dass viele Männer zu einem Schnürgürtel griffen. Kopfbedeckung war der Zylinder. Wichtig waren auch die  Krawatte, geblümte Westen, ein Spazierstock, Handschuhe und eine Taschenuhr, evtl. noch ein Lorgnon. Nach 1820 galten auch Backen-, Oberlippen- oder Kinnbart nicht mehr als revolutionär, der Vollbart aber galt als Symbol des Liberalismus. Unerlässlich waren zu dieser Zeit lange Koteletten, genannt Favoris.

Angemerkt: Ursprünglich wurde der Name Biedermeier als eine Spottbezeichnung für einen braven, spießigen, biederen Menschen namens Gottlieb Biedermaier verwendet, einen Schullehrer aus Schwaben, der sich nur um sein Privatleben und um das Kleine, Niedliche kümmerte. (A. Kußmaul und L. Eichrodt)

 
  • Promenadenkleid mit langem Schal
  • Samtmantel mit Chinchillabesatz
  • Herr im Kragenmantel
  • Hoffart muß Zwang leiden
  • Der letzte Schrei
  • Die schlanke Taille
  • Die neue Linie
  • Mädchen in geschnürtem Mieder
  • Dame im großen Blumenhut
  • Mädchen in Hauskleid und Häubchen
  • Herr im Straßenanzug
  • Paar in Winterkleidung
  • Tanzkleid mit Schultervolants
  • Sommerkleid mit Schinkenärmeln
  • Herr im Ballanzug

Nach oben